Sonne und Wolken wechseln sich ab. Ab Riedlingen geht es mal wieder nur auf Feldwegen lang und wir haben Gegenwind. Dann fängt Lukas‘ Rad an Mucken zu machen. Eine Schraube am Gepäckträger fehlt, eine ist locker und sogar am Sattel hat sich eine Schraube gelöst. Es fängt kurz an zu stippern, aber das hört bald wieder auf. Zwischendurch habe ich bei Bernd angerufen und gefragt, ob es in Ordnung wäre, wenn wir schon am Samstag kommen. Geplant war Sonntag. „Ja,“ meint Bernd, „aber ihr seid am Samstagabend alleine. Maria und ich müssen auf einen Geburtstag.“ Somit ist das auch geklärt. In Mengen machen wir mal wieder eine Pause und essen einen Käsekuchen. „Der Weg zum Gästehaus Pefferle ist gut ausgeschildert“, hatte die Frau am Telefon gesagt. In Sigmaringen finden wir auch ein Hinweisschild. Wir fahren dem nach und stehen auf dem Marktplatz. Kein Gästehaus und kein weiteres Schild weit und breit zu sehen. Wir gehen zum I-Punkt. Die Frau zeigt mir auf einem Stadtplan den Weg. Leider biegen wir an einer Kreuzung nicht rechts ab, sondern fahren geradeaus weiter, über die Donau in eine Kreisverkehr und dann links ab. Natürlich finden wir das Gästehaus nicht und so fragen wir ein Ehepaar nach dem Weg. Es ist fast 17.00Uhr als wir es endlich finden. Wir bekommen den Schlüssel für ein Zimmer in einem kleinen Häuschen ungefähr 200 Meter vom Gästehaus entfernt. Es ist total niedlich und seine dreißig Euro wert. Wieder mal duschen und ab in die Stadt zum Essen.

 

 

 

 

 

Gegenwind auf dieser Strecke ist doof



Mit viel Schwung könnte es ein Zug schaffen


Unser kleines Pensionshaus

Abermals laufen wir durch den Ort und gucken in den Schaukästen der Gaststätten, was es gibt und was es kostet. Zum Schluss bleiben wir bei einem Griechen hängen. Lukas bekommt ein Bifteki und ich Gyros. Dazu ein Colaweizen. Es schmeckt wirklich lecker und ich esse alles auf. Lukas schafft es leider nicht. Bezahlt haben wir €24,50. Dann geht’s zurück auf‘s Zimmer, ins Bett und TV gucken. Das Bett ist leider sehr schmal und ich kann nicht so recht schlafen. Also wandere ich auf ein Sofa aus. So richtig gut schlafe ich da aber auch nicht. Heute sind wir 49,5km gefahren.

6. Etappe. Unser heutiges Ziel ist Neuhausen ob Eck. 58 km

31.07.2010

Was wir beim Aufstehen noch nicht wissen, heute am letzten Tag fahren wir an der schönsten Strecke der Tour. Um 8.30Uhr stehen wir auf und gehen zum Frühstück ins Gästehaus. Dort sitzen schon andere Gäste. Auch hier ist das Frühstück ok. Alles steht auf unserem Tisch. Durch unsere Zimmernummer, die ebenfalls auf dem Tisch steht, erkennen wir ihn. Nach dem Frühstück, bei dem eine Frau mit ihrem Handy etwas nervt (Sie hat die Tastentöne nicht ausgestellt und tickert munter drauflos), gehen wir auf unser Zimmer, packen die Sachen und fahren wieder zum Gästehaus zum Bezahlen. Es ist 10.15Uhr als wir uns auf den Weg machen. Es geht immer an der Donau entlang .

 

Bergauf, bergab, aber es lässt sich gut fahren. Manchmal müssen wir aus dem Sattel und das Rad schieben. In Thiergarten machen wir eine Pause und trinken ein Spezi. Ein älteres Ehepaar guckt sich unsere nicht mehr ganz sauberen Räder an. Als wir los wollen, fragen sie uns wo wir her kommen und wo wir hin wollen. Sie wünschen uns noch viel Spaß und schon fahren wir weiter. Die Strecke wird landschaftlich immer schöner. Viele Zeltlager gibt es hier. Und jede Menge Kanus, die auf der Donau fahren. Wir müssen aber immer an die letzte Steigung von Fridingen nach Neuhausen denken.






6,5km nur bergauf und das an einer Bundesstraße. Wir schätzen mal es sind so 8-10% Steigung. In Beuron machen wir eine Pause und essen warmen Apfelstrudel mit Vanilleeis und Sahne. Dann klingelt mein Handy. Bernd ist dran und sagt, dass wir bei der Ziegelhütte links in den Wald fahren sollen. Da würde es zwar auch bergauf gehen, aber es ist eben keine Bundesstraße. Dann würden wir in Bergsteig rauskommen. Da sollen wir ein kurzes Stück Richtung Buchheim fahren und dann rechts einen Waldweg bis zur Skihütte. Ab da geht es aber wieder auf der Bundesstraße weiter. So machen wir es, beschließen wir und genießen den Apfelstrudel. Lukas bezahlt ein letztes Mal und ab geht’s auf die letzte Etappe. Der Waldweg ab Ziegelhütte geht erst sachte hoch und wird immer steiler. Ich steige zwischendurch ab und schiebe. An einem etwas flacheren Stück fahre ich auch wieder. Lukas gibt alles und schafft es bis oben. Dort angekommen pumpen wir beide wie ein Maikäfer, sind aber der Meinung, dass es besser ist als auf der Straße. In Bergsteig machen wir eine Pause und schauen zurück ins Donautal. Dann fahren wir ein Stück Richtung Buchheim. Bernd meinte so 200 bis 300 Meter. Da ist aber kein Feldweg. Nur ein Grillplatz, von dem ein Weg auf eine Wiese führt. Da stehen wir nun und wissen nicht weiter. Ich rufe bei Bernd an. Der schläft und Domi erklärt mir wo wir lang müssen. Zurück auf die Straße und nach ca. 200 Metern finden wir den Waldweg. Es dauert nicht lange und wir stehen an der Skihütte. Dann geht’s los. Das letzte Stück von der Einfahrt zur Skihütte bis nach Neuhausen verlangt uns noch mal alles ab. Lukas zieht es durch und fährt die ganze Strecke. Ich schiebe zwischendurch ein paar Meter, fahre dann aber auch wieder. Oben wartet Lukas auf mich und wir haben beide das Gefühl, als brauchen wir ein Sauerstoffzelt. Nun geht es bergab und gegen 15.00Uhr stehen wir wieder auf der Einfahrt von Bernd und Maria. Heute sind wir 58km gefahren.