22.07.2013

Die vierte Etappe führt mich von Anklam nach Międzyzdroje (Misdroy)

78km


Die Nacht war nicht so toll. Immer wieder bin ich aufgewacht und konnte dann wieder schlecht einschlafen. Irgendwann so zwischen 6.00 Uhr und 7.00 Uhr ist ein Hubschrauber gestartet. Hörte sich an, als ob der vor meinem Fenster steht. Das geht aber nicht, da sich dort ein Spielplatz befindet. Um 8.20 Uhr stehe ich auf und mache mich landfein. In der Gaststube ist schon ein Tisch für mich gedeckt. Auch Frau Steding ist da. Sie erzählt mir, dass hier ein Polizei Hubschrauber stationiert ist und morgens zu seinem täglichen Rundflug startet. Da ich nicht die angegebene Strecke auf meiner Karte fahren möchte, sondern in Karnin mit der Fähre übersetzen will, zeige ich ihr meine Radkarte und frage ob ich auch einen anderen Weg fahren kann, als den, den ich nach Anklam gefahren bin. Der war furchtbar. Den Weg, den ich mir ausgesucht habe ist meiner Meinung nach auch kürzer. "Ja, da können sie langfahren und der Weg ist bestimmt besser als der andere," sagt sie mir. Ich bezahle mein Zimmer, packe meine Sachen und mache mich erst mal wieder auf den Weg in Richtung Anklam, da ich mir im Netto Markt noch etwas zu trinken kaufen möchte. An der Kasse frage ich einen älteren Herrn ob die Strecke die ich fahren möchte, wirklich kürzer ist. "Da können sie nicht langfahren. Da steht alles unter Wasser," erzählt er mir. Jetzt komme ich aber ins Grübeln. Ich fülle meine Trinkflaschen mit Eistee, da kommt ein Opi und sagt: "Das wird aber eine längere Tour." Ich erzähle ihm wo ich herkomme und wo ich hin möchte. Er ist der Meinung, dass ich die neue Strecke ruhig fahren kann. Da steht nichts unter Wasser. Somit steht es zwei Aussagen für die Strecke und eine dagegen und ich weiß wo ich lang fahre. Nun muss ich nur noch den Abzweig von der Bundesstraße finden. Natürlich fahre ich vorbei und muss 1,5km wieder zurück fahren. Ist aber nicht so schlimm. Der Weg ist zwischendrin zwar auch etwas holperig und zum Schluss muss ich wieder über mein geliebtes Kopfsteinpflaster und er ist etwas länger als der hinweg, aber er lässt sich besser fahren. Die letzten drei Kilometer bis nach Kamp, von wo die kleine Fähre nach Karnin übersetzt ist eine schöne Teerstraße. In Kamp muss ich noch 20 Minuten warten bis die Fähre ablegt. Dann ist es soweit. Es sind noch einige Radler dazugekommen. Wir stellen unsere Räder auf Anweisung des Kapitäns auf die kleine Fähre und ab geht es nach Karnin. Vorbei an der Eisenbahnhubbrücke. 



Die Fahrt dauert gut 10 Minuten und kostet € 8,50. In Karnin esse ich ein Matjesbrötchen und unterhalte mich noch mit einem Ehepaar, das mit einem Anhänger unterwegs ist. Wir geben uns gegenseitig Tipps, wo man am Besten nicht lang fahren soll, da dort die Strecke so schlecht ist. Anschließend geht es weiter nach Usedom. Bis dahin sind die Straßen allerdings sehr schlecht. Wie früher in der DDR. Ein Loch neben dem anderen.



       Hallo erstmal!                                                          Trabbi light

Die Sonne brennt wie verrückt vom Himmel. In Dargen mache ich in einem Bushaltestellenhäuschen eine Pause und trinke meinen mittlerweile warmen Eistee. Was aber nicht so schlecht schmeckt. In Bossin sehe ich den "Imbiss am Radweg". Hier mache ich erneut eine Pause und trinke ich ein Alster. Ich unterhalte mich ein wenig mit der Besitzerin und sie meint, dass ich nicht über Ahlbeck fahren soll, dass wäre ein Umweg. Ich soll in Garz Richtung Kamminke fahren und dort über eine Holzbrücke nach Polen. In Kamminke verfahre ich mich und finde auch die Holzbrücke nicht. An einem Imbiss frage ich nach dem Weg zur Grenze. "Immer die Straße gerade aus, bis zu einem Bushaltestellenhäuschen wie das hier," wobei er auf eins gegenüber vom Imbiss zeigt. "Da rechts ab und dann sehen sie schon die Brücke." Gesagt getan. Nach 3 km sehe ich das Häuschen und biege rechts ab. Kein 300m weiter sehe ich die Holzbrücke und somit auch die Grenze nach Polen. Schnell ein paar Fotos gemacht und weiter geht es. Richtung Swinemünde.


Grenzübergang nach Polen

Polen

Ich fahre immer dem Schild Zentrum und einem blauen Radwegschild nach. An einer großen Kreuzung sagt das Schild, das ich rechts abbiegen soll. Da diese Straße auch zur Fähre führt, die ich benutzen will, fahre ich da hin, wo mich das Schild hin führt. Von weitem sehe ich bereits eine Autoschlange, die, wie sich rausstellt, zur Fähre geht. Ich fahre locker an der Schlange vorbei und freue mich, nicht in einem der Autos zu sitzen. Am Anfang der Schlange befindet sich der Anlegeplatz der Fähren. Neben einem Auto aus Deutschland bleibe ich stehen und frage wo ich das Ticket für die Fähre kaufen muss. "Das kostet nichts. Die Fähren gehören sozusagen zur Straße," sagt mir eine Frau. Das ist ja super. Ich warte, bis die Fähre anlegt und wir drauf dürfen. Ich schiebe mein Rad ganz nach vorne, so das ich als einer der Ersten die Fähre verlassen kann. Die Fahrt dauert gut 10 Minuten. Die Klappe der Fähre ist noch nicht ganz unten, da fährt schon das erste Auto los. Ich mache mich auch auf den Weg. Jetzt muss ich 6 km an einer Art Bundesstraße entlang. 


An einem kleinen Kiosk muss ich anhalten und mir etwas Süßes kaufe. Eine Schokowaffel und ein Bounty. Das Bounty esse ich sofort. Ohne das Ding hätte ich wohl mächtig Probleme bekommen, da nichts mehr zu essen habe. Da hilft so etwas Süßes ungemein. Apropos Süß, wie ich da so vor dem Kiosk stehe, kommt ein Ehepaar mit ihrem Sohn raus. Sie ist ganz schön süß. Da der Junge ein Deutschland Trikot an hat, nehme ich an, dass sie auch aus Deutschland kommen. "Wissen sie wie weit es noch bis Midsroy ist?" frage ich sie. "Ja, meint der Mann wir haben gerade die Frau im Kiosk gefragt und sie meint noch 10 km. Da ist uns aber zu weit. Wir fahren zurück zur Fähre." Auch ich mache mich wieder auf den Weg. Zu der eintönigen Straße, sie geht nur geradeaus, kommt jetzt auch noch Gegenwind. Ich zähle jeden Kilometer auf dem Tacho mit. Dann habe ich es geschafft, jetzt rechts runter von der Straße, in einem Bogen über sie hinweg und schon sehe ich das Ortsschild von Midsroy.


Ich fahre erstmal Richtung Zentrum und suche einen Infopunkt. Den finde ich zwar nicht, aber in der Fußgängerzone steht eine Straßenkarte. Nachdem ich die ul. Lipowa, also die Straße, in der meine Unterkunft sich befindet, gefunden habe, mache ich erst ein Foto und dann auf den Weg zu der Straße. Nach kurzem Suchen finde ich sie. Jetzt noch die Hausnummer 17A finden. Ich sehe die 13,14,15,16 und die 18, aber keine 17 oder 17A. Zwei mal fahre ich die Straße hoch und runter, bis ich aufgebe und einen Jungen frage ob er weiß wo die Hausnummer 17A, bzw. die Pensjonat Lipowa ist. Er spricht ganz wenig deutsch, aber das reicht um es mir zu erklären. Zwei Minuten später habe ich es gefunden. Es sieht aus wie ein ganz normales Wohnhaus. Die Rezeption suche ich vergebens, es gibt keine. Keine Ahnung wo ich mich hier anmelden soll. Hinter einer Tür höre ich Stimmen. Soll ich da klopfen? Ich warte noch einen Moment und sehe zu wie sich ein total fetter Kater die Treppe hoch schleppt. Dann klopfe ich und eine Frau macht die Tür auf. Ich halte ihr das Buchungsfax hin und sage, das ich ein Zimmer gebucht habe. Sie guckt, als ob sie sagen will: "Nee, für dich ist hier kein Zimmer reserviert." "Moment," sagt sie und marschiert die Treppe hoch. Als sie kurze Zeit später wieder runter kommt sagt sie: "Zimmer oben, bitte mit kommen. Mann nicht da, kann besser deutsch." Es geht über eine enge Treppe in die erste Etage. Oben auf einem dunklen Flur angekommen, öffnet sie eine Tür und sagt: "So, hier ist Zimmer." Auf den ersten Blick ganz o.K. denke ich. Sie dreht sich um und geht wieder runter. Nachdem ich meine Sachen oben m Zimmer habe und das rad vor der Garage abgestellt habe, gucke ich mich etwas genauer um. Der Teppich sieht sehr verbraucht aus, die Bettwäsche scheint sauber zu sein, der Fernseher geht aber das Badezimmer ist der Knaller. Die Dusche werde ich nur mit Badelatschen betreten. Die Farbe allerdings ist total abgefahren. Ich sage mir, es ist ja nur für drei Nächte.

 


Am Abend gehen ich noch an den Strand. Schon auf dem Weg dorthin, merke ich, das Misdroy kein normaler Badeort ist. Es gibt sehr viele Restaurants, und Verkaufsstände. Was mich aber an der Promenade erwartet übertrifft alles. Eine Verkaufsbude neben der Anderen, Spielhöllen und jede menge Touristen. Was wollen die alle hier? Es reicht doch wenn ich hier bin. Da ich hunger habe, suche ich mir ein Restaurant aus, bei dem das Fleisch nicht nach Gramm berechnet wird, sondern es ein Festpreis hat. Ich bestelle ein polnisches Bier und eine Flunder mit Pommes. Obwohl die Flunder mehr aus Panade besteht, schmeckt es ganz gut. Anschließend gehe ich ins Wachsfigurenkabinett. Es ist nicht sehr groß aber ganz nett. Danach schlendere ich noch an der Promenade entlang, kaufe mir noch etwas zu trinken und mache mich dann auf den Weg zur Pension. Ich gucke noch etwas Fernsehen und versuche dann zu schlafen.


23.07.2013

Da es in der Pension kein Frühstück gibt, muss es heute mal ohne gehen. Erstmal suche ich den Bahnhof, da ich Morgen nach Swinemünde fahren möchte. Den Bahnhof finde ich recht schnell. Er ist nur 10 Minuten von meiner Pension entfernt. Heute möchte ich einen Strandtag machen und suche mir einen Platz in der Nähe vom Seesteg. Es ist noch nicht viel los, aber das ändert sich schlagartig. Immer mehr Menschen strömen an den Strand und rammen ihren gut 1m hohen Windschutz in den Sand. Jeder hat nun einen kleinen Zaun um seinen Platz gebaut, der an einer Seite offen ist. Nach einer Stunde habe ich die Nase voll und gehe wieder. Da ich nicht so recht weiß, was ich nun machen soll, steige ich in einen kleinen Zug, der die Touristen durch den Ort fährt und dies und das erklärt. Sogar auf Deutsch. Hier erfahre ich auch, das Misdroy, der beliebteste Badeort in Polen ist. Und ich meine Unterkunft hier gebucht, weil ich dachte, in Swinemünde sei der Bär los. So kann man sich täuschen. Nach der Fahrt gehe ich noch in Aquarium, welches klein aber fein ist. Danach laufe ich die Promenade entlang bis zum Schluss. Esse eine frittierte Kartoffel, eine Waffel mit Sahne und Sauerkirschen, von der ich ein Drittel wegwerfe, weil da so viel Sahne drauf ist, dass mir bereits schlecht ist und gehe noch mal zum Strand, an dem jetzt am frühen Abend nicht mehr so viel los ist. Dann kaufe ich mir Radieschen, Würstchen und Brötchen, gehe in meine Pension und esse Abendbrot. Nach diesem vorzüglichen Mahl, gehe ich wieder an den Strand und genieße den Sonnenuntergang.


24.07.2013

Heute fahre ich mit dem Zug nach Swinemünde. So kann ich schon mal gucken wo ich morgen, wenn ich von hier weg fahre, wo ich hin muss. Gestern war am Schalter fast nichts los und heute sind zwei Schalter geöffnet und vor beiden eine lange Schlange. Ich bin dran, kaufe meine Karte und bekomme gerade noch so den Zug. Der ist recht schmuddelig. In Swinemünde angekommen laufe ich der Menge hinterher zur Fähre, da ich auf die andere Seite der Swine muss. Auch diese Fähre ist kostenlos. Nachdem sie auf der anderen Seite anlegt, suche ich den Weg zum Zentrum und lauf prompt in die falsche Richtung. Dann habe ich meine Karte verstanden und finde den Marktplatz und eine Straßenkarte von Swenemünde. Hier sehe ich, dass es ein Internetcafe gibt und mache mich auf die Suche nach der Straße "Konstytucji 3 Maja". Es ist gar nicht so einfach aber ich finde es und melde mich per facebook bei den Kindern und Nicole und per Mail bei Steffi. Dann bummel ich durch Swenemünde und laufe zur Promenade. Hier esse ich eine sehr fettige aber leckere Bratwurst. Anschließend gehe ich die Promenade entlang zum Yachthafen und weiter bis zur Festung "Fort Engelsburg".





Am Yachthafen vorbei, gehe ich zurück auf den Marktplatz, setzte mich in eine Eisdiele und trinke eine Eisschokolade. Der Marktplatz ist eigentlich ganz nett. Die Wasserspiele sind bei dieser Hitze für die Kinder eine schöne Abkühlung. Wasserfontänen steigen aus dem Boden hoch und die Kinder rennen hindurch oder versuchen darüber hinweg zu springen. Ich habe noch Zeit, bis die nächste Fähre fährt und so schlendere ich noch etwas an der Promenade entlang. Wieder in Misdroy angekommen kaufe ich noch Brötchen und Cabanossi für mein Abendessen. Da ich nicht weiß, ob morgen früh, wenn ich fahre, jemand zu Hause ist, klopfe ich wie bei meiner Ankunft an der Tür. Wieder öffnet die Frau die mir das Zimmer gezeigt hat. Ich bezahle 300 Zloty und verabschiede mich schon mal. Dann packe ich meine Fahrradtaschen, bis auf das, was ich morgen früh noch brauche, esse Abendbrot und gucke Fußball im Fernsehen.

25.07.2013

Die fünfte Etappe führt mich von Międzyzdroje (Misdroy) nach Wolgast

62km


Da mein Zug um 9.08 Uhr fährt, muss ich heute etwas früher aufstehen. Die letzte Nacht war der Horror. Erst konnte ich nicht einschlafen, dann war es im Haus sehr laut und ab 7.00 Uhr knallten hier die Türen, die Möwen waren furchtbar laut und zwischendurch scheppert immer wieder was. Ich bin froh, dass ich hier raus komme. Als ich am Bahnhof ankomme, heute mal früher als gestern, ist natürlich am Schalter nichts los. Ich kaufe ein Ticket für mich und eins für mein Rad und warte das der Zug kommt. Der Zug ist pünktlich und in Swinemünde kann ich sofort auf die Fähre.

Bahnhof von Misdroy


Vier Kilometer hinter Swinemünde fahre ich über die Grenze nach Deutschland. Von Swinemünde bis Zinnowitz wurde die längste Promenade Europas gebaut. Sie ist stolze 12 km lang. Teilweise lässt es sich ganz gut fahren, da es durch Kiefernwälder auf geteerten Wegen lang geht. Führt der Weg aber direkt an der Promenade entlang, kann bzw. darf ich das Rad nur schieben. Es ist zwar bereits Mittag, aber in Heringsdorf bekomme ich an einem kleinen Restaurant noch ein Frühstück. 


Ahlbeck

Frisch gestärkt fahre ich weiter. Vor Koserow geht es auf einer sehr anspruchsvollen Strecke lang. Schön durch den Wald, aber mit einigen Steigungen und Gefällen mit 16%. Dann gibt es eine besondere Begegnung. Vor mir läuft ein Ehepaar mit Kind mitten auf dem Weg. Ich klingel und die Frau geht mit dem Kind an die Seite. Er, ein dicker Brecher rührt sich nicht. Die Frau sagt: "Sie können ja auch mal an die Seite fahren!" Ich quetsche mich zwischen ihm und dem Rand des Weges durch und sage: "Ich habe doch geklingelt." Worauf er hinter mir her brüllt: "Halt doch deine blöde Radfahrer Fresse!" Ich drehe mich nicht um und grüße ihn freundlich mit meinem Mittelfinger. In Kölpinsee mache ich an einem Steg, der in den Kölpinsee führt eine Pause. Links neben dem Steg steht ein Schwan. Ich würde gerne weiter auf den Steg gehen und ein Foto mit Selbstauslöser machen. Immer wenn ich neben dem blöden Vieh bin fängt er an zu Fauchen und läuft mit offenen Flügeln auf den Steg zu. Bleibe ich vor ihm stehen, ist er ruhig.


Immer wieder gehen Weg zum Strand ab und ich überlege mir, dass ich ja mal zum Strand gehen und eine Pause machen kann. Dann setze ich es in die Tat um. Mein Rad schließe ich am Fahrradständer an und marschiere zum Strand. Es ist nicht viel los und ich setze mich so 10 Meter vom Weg weg in den Sand. Plötzlich sehe ich einen nackten Mann und auch eine Frau. Ein junges Pärchen geht an mir vorbei und setzt sich nicht weit weg von mir. Ich guck zur Seite und sehe, wie sie sich komplett auszieht. Dann fällt mein Blick auf ein Schild, welches einige Meter vom Weg im Sand steht und ich lese: "Anfang FKK-Strand." Ich packe meine Sachen, gehe zum Rad zurück und fahre weiter.


In Mölschow biege ich falsch ab und mache einen Umweg bis nach Wolgast. Dann geht es auf die Bundesstraße 111. Es gibt hier aber einen Radweg. Von weitem sehe ich schon die Peenebrücke. Eine Straßen- und Eisenbahnbrücke mit Klappbrücke über den Peenestrom in Wolgast. Sie verbindet die Insel Usedom mit der Wolgaster Schlossinsel. Sie wird zu bestimmten Zeiten max für 30 Minuten geöffnet. Meine Unterkunft liegt gut sieben Kilometer außerhalb von Wolgast. Um 16.15 Uhr komme ich dort an. Es ist ein wunderschönes Reetgedecktes altes Haus. Frau Benedik zeigt mir das Zimmer direkt unter dem Dach. Hier gibt es eine Ferienwohnung und zwei Doppelzimmer. Auf dem Flur befindet sich eine kleine Küchenzeile und eine Sitzecke. Beides kann von den Gästen mit benutzt werden. Das Badezimmer ist gegenüber von der Aufgangstreppe. Da ich zur Zeit der einzige Gast bin, habe ich das Badezimmer für mich alleine. Die Ferienwohnung ist zwar auch besetzt, die haben aber ihr eigenes Bad. Frühstück gibt es unten im Wintergarten. Ich spüle mir unter der Dusche den Dreck ab und laufe noch etwas durch das Dorf. Da Katzow nicht sehr groß ist, bin ich nach 10 Minuten wieder auf meinem Zimmer. Zum Abendbrot habe ich noch eine Cabanossi aus Polen. In Wolgast habe ich mir, als ich hier her gefahren bin, noch Brötchen und Radieschen geholt. Hier gibt es zwar ein Restaurant, aber irgendwie habe ich keine Lust dort hin zu gehen. Ich hole die Cabanossi aus dem Kühlschrank und muss feststellen, dass sie schimmelig ist. Somit gibt es nur trockene Brötchen und Radieschen zum Abendbrot und zum Nachtisch HARIBO Konfekt.



26.07.2013

Ich habe eigentlich ganz gut geschlafen. Das Frühstück habe ich gestern auf 9.00 Uhr bestellt. Ich komme in den Wintergarten und werde gleich von einem kleinen bellenden Hund begrüßt, der aber gleich wieder aufhört zu bellen. Weiterhin gibt es hier noch einen kleinen Yorshire Terrier und zwei Katzen. Wie mir Frau Benedik erzählt, hat der Yorkshire schon zwei Herzinfarkte hinter sich und der andere Hund besteigt immer eine der Katzen, die sich das auch noch gefallen lässt. Ich frage nach einer Busverbindung. "Die gibt es zwar, aber nicht regelmäßig," meint Frau Benedik. Das Frühstück ist einfach aber ausreichend. Anschließend fahre ich nach Wolgast und mache einen Stadtbummel.




Zum Mittag esse ich eine total lecker Erbsensuppe, die mir bei einer Außentemperatur von 32°C den Schweiß auf die Stirn treibt. Danach fahre ich noch am Bahnhof vorbei und schau wann morgen früh ein Zug nach Zinnowitz fährt, da ich Morgen eine Strandtag machen möchte. Anschließend fahre ich einkaufen, damit ich für heute Abend etwas zum Essen habe. Um 15.00 Uhr bin ich wieder in meinem Zimmer und mache erstmal einen Mittagsschlaf. Anschließend lese ich noch etwas und esse Abendbrot.

27.07.2013

Der heutige Tag ist schnell erzählt. Um 9.00 Uhr gehe ich wieder zum frühstücken. Frau Benedik ist noch nicht soweit und so gucke ich mich in dem großen Garten um. In dem überdachten Swimmingpool ist eine Hitze wie in der Sauna. Im Gewächshaus wachsen Unmengen von Gurken und Tomaten. So schön wie der Garten ist, es steckt eine Menge Arbeit darin. Um 10.30 Uhr fahre ich mit dem Zug nach Zinnowitz, miete mir einen Strandkorb und genieße den Tag. Um 18.00 Uhr bin ich wieder zu Hause.

28.07.2013

Heute lasse ich es mal ganz langsam angehen. Während ich frühstücke fragt Frau Benedik ob ich Kirschsuppe und selbst gemachten Joghurt mag. "Was ist denn Kirschsuppe?" frage ich. "Ich bringe ihnen einfach mal eine kleine Schale," erwidert sie. Es ist Sauerkirschkompott mit Mehlklumpen drin. Schmeckt total lecker aber ich schaffe es nicht. "Nehmen sie es mit hoch für heute Abend. Wollen sie auch noch eine Gurke und Tomaten? Ich habe so viele davon. Dann haben sie etwas zum Abendbrot," sagt sie. Ich nehme es danken an und stelle es oben in den Kühlschrank. Gegen Mittag fahre ich nach Wolgast, hole Geld und kaufe noch für meine Abendbrot ein. In einem Cd und Plattenladen gibt es einen Internetplatz. Ich melde mich mal wieder über facebook und setze mich anschließend auf den Marktplatz und trinke eine Eisschokolade. Ansonsten passiert heute nichts wichtiges und ich verbringe den Tag mit TV gucken und lesen. In der Nacht fängt es an zu regnen und ein Gewitter liegt über Katzow. Hoffentlich schlägt der Blitz nicht in das Reetdach ein denke ich und stelle meine Lenkertasche mit den wichtigsten Sachen griffbereit auf den Tisch. So weit kommt es aber nicht.

29.07.2013

Berlin, Berlin ich fahre nach Berlin

29.07 bis 01.08.2013

Da mein Zug um 10.29 Uhr in Wolgast abfährt, frühstücke ich heute bereits um 8.30 Uhr. Meine Sachen habe ich gestern Abend schon gepackt und muss die Taschen später nur noch ans Fahrrad hängen. Um 9.15 Uhr mache ich mich auf den Weg zum Bahnhof. Das Wetter ist ganz gut heute. Nicht do warm und der Himmel ist bedeckt. Am Bahnhof in Wolgast fängt es dann doch noch an zu Regnen. Ist aber nicht so schlimm, da der T-Zug pünktlich kommt. In Züssow muss ich umsteigen und dann geht es durch bis Berlin.


Pünktlich um 13.30 Uhr komme ich Berlin an. Nun heißt es erst mal die Jugendherberge finden. Ich fahre zum Brandenburger Tor, den von da aus kann ich auf meiner Karte besser sehen wo welche Straßen sind. Schnell habe ich den richtigen Weg und auch die Jugendherberge gefunden. Die Anmeldung geht recht fix und wie nicht anders zu erwarten, liegt mein Zimmer im fünfte Stock. Und wer jetzt gedacht hat, da kann er ja mit dem Fahrstuhl hoch fahren, der hat sich geirrt. Der ist nur für das Personal. Ich laufe drei Mal, bis ich meine Klamotten auf meinem Zimmer habe.


Da es noch früher Nachmittag ist, mache ich mich zu Fuß auf den Weg zum Potsdamer Platz. Nach 15 Minuten bin ich auch schon da. Dann geht es weiter zum Brandenburger Tor und von dort mit der U-Bahn zum Kudamm. Dort laufe ich ein wenig umher und merke aber schon, dass es nicht so klug ist, keine Strümpfe an zu ziehen, denn ich habe mir bereits eine Blase am Hacken gelaufen.. Bei C+A kaufe ich mir Strümpflinge und fühle mich gleich besser.




30.07.2013

Ha, ho, he, Hertha BSC


Madame Tussauds



Weiter geht es bei "Mecklenburg-Radtour 2013

Teil 2.2