31.07.2013

Schifffahrt auf der Spree





Berliner Dom


Dann bringt die nicht der Klapperstorch?


Pergamonn Museum



01.08.2013

Die sechste Etappe führt mich von Berlin nach Kloster Lehnin

80km

So, heute geht es wieder aufs Rad. Da ich nicht weiß, wie ich aus Berlin raus komme, habe ich mir gestern noch eine Karte gekauft. Leider geht die nur bis Potsdam. Da werde ich mir noch eine kaufen müssen. Um 9.30 Uhr geht es los. An der Siegessäule halte ich an und versuche sie zu fotografieren. Dabei stehe ich fast mitten auf einer Dreispurigen Straße, damit ich sie gut aufs Bild bekomme. Nur gut das die Ampel etwas weiter hinten gerade Rot ist.

Es geht eigentlich immer geradeaus bis zum Grunewald. Hier geht mir das Lied "Pack die Badehose ein, nimm dein kleines Schwesterlein und dann nichts wie raus zum Wannsee. Durch den Grunewald geschwind....." nicht aus dem Kopf. Dazu kommt, dass ich noch zum Wannsee fahre. Am Grunewaldturm mache ich eine kurze Pause. Die Strecke durch den Wald geht immer mal bergauf und dann wieder runter.

Der Wannsee

In Wannsee kaufe ich mir etwas zu trinken und suche, da es bereits Mittag ist, eine Möglichkeit, wo ich etwas essen kann. Da ich nichts finde was mir gefällt, beschließe ich in Potsdam zu essen. Bevor ich nach Potsdam rein fahren kann, muss ich über die berühmte Glienicker Brücke. Ich mach ein paar Fotos und weiter geht es rein nach Potsdam.



Glienicker Brücke

In der Wilhelmsgalerie esse ich eine Rote Currykokossuppe mit einem Hähnchenspieß und trinke ein Radler. Gut gestärkt laufe ich auf der Brandenburger Straße entlang und kaufe mir eine Straßenkarte, die mich nach Kloster Lehnin führt und einen Beutel "Steffi-Tee". Anschließend fahre ich weiter zur Nikolaikirche. Leider ist um die ganze Kirche eine Baustelle. Rein gehe ich auch nicht, da ich in Berlin genug Kirchen und Museen von innen gesehen habe. Ich fahre weiter in Richtung Caputh.



Zwischen Caputh und Kanin verfahre ich mich total. Laut Karte muss ich einmal über die Autobahn fahren. Da es gut zu fahren geht, gucke ich nicht auf die Karte und stehe plötzlich wieder auf einer Autobahnbrücke. Erst jetzt merke ich, dass ich falsch bin und muss gut 4 km zurück fahre zur ersten Brücke. Hier fahre ich einen Waldweg entlang, der total sandig ist. Immer wieder schlingert das Rad hin und her. In Fichtenwald frage ich an einem Supermarkt nach dem Weg nach Kanin und schon bin ich wieder auf dem richtigen Weg. Dann komme ich nach Busendorf. Ich fahre ganz langsam durch den Ort, kriege aber keinen zusehen. Das einzige was ich sehe sind Männer. Die Frauen haben sich wohl versteckt.

Dann komme ich endlich in Kloster Lehnin an. Mein Schlüssel hängt in einem Schlüsselkasten, zu dem ich einen Zahlencode bekommen habe. Das Schloss ist wie bei einem Zahlenschloss für ein Fahrradschloss. Da mein Hirn durch die lange Fahrt und die Sonne wohl etwas gelitten hat, bekomme ich den Kasten nicht auf. Ich soll den Zahlencode 345 untereinander eingeben. Das mache ich auch. Oben die drei, da drunter die vier und zum Schluss die fünf. Ich zerre und ziehe an der Tür, aber sie geht nicht auf. In meiner Not rufe ich Frau Rafalski an, die mir de E-Mail geschrieben hat, dass ich das Zimmer bekomme. "Sie müssen drei Mal die Kombination 345 untereinander eingeben," sagt sie. "Habe ich doch, aber sie geht nicht auf," erwidere ich. Kaum ausgesprochen, kapiere ich das System. Ich muss oben 345 eingeben, in der Mitte und ganz unten. Ich bedanke mich bei Frau Rafalski und lege auf. Ich nehme den Schlüssel heraus und suche im Haus mein Zimmer. Auch das schaffe ich nicht sofort. Ich laufe von einem Gang in den nächsten, kann aber das Zimmer 1.10 nicht finden. Dann endlich sehe ich das Schild das zu den Zimmern 1.10 bis 1.12 weißt. Wieder muss ich die Treppe hoch. Als ich durch die Tür komme und mir die ersten beiden Schilder mit den Zimmernummern genauer ansehe, habe ich sofort einen Spruch im Kopf. Wenn dass Wort, welches ich im Kopf habe, jetzt auf meinem Zimmerschild steht, dann hat sich hier wohl einer einen Spaß erlaubt, denke ich. Auf dem ersten Schild steht "Friede" und auf dem Zweiten "Freude". Jeder kennt doch den Spruch "Friede Freude Eierkuchen". Das aber so ein Spruch hier in einem Kloster hängt, kann ich nicht glauben, aber lustig wäre es. Ich komme zu meiner Tür und lese "Gerechtigkeit", muss aber grinsen. Mein Zimmer ist recht schön und das wichtigste ich sehe einen Fernseher. Das Zimmer ist sehr nah an der Kirche. Hoffentlich wecken mich die Glocken nicht zu früh, denke ich. Ich dusche und lege mich erstmal eine halbe Stunde hin.

Kloster Lehnin




Später gehe ich Einkaufen undsuche eine Gaststätte oder Restaurant, wo ich eine Kleinigkeit essen kann. Es gibt hier drei Möglichkeiten um etwas zu essen. Ein Grieche, mehr Imbiss als Restaurant, ein Restaurant in dem die Preise nicht so sind wie ich es mir vorstelle und eine Gaststätte in der heute Abend ein Romme Abend stattfindet. Hier gibt es, was ich auf der Karte im Aushang sehen kann, eine gute Bürgerliche Küche. Ich setze mich in den kleinen Biergarten und bestelle ein Radler und eine Lauchsuppe. Beides schmeckt richtig gut. Anschließend schlendere ich noch durch den Klostergarten und gucke mir den Kräutergarten an.

02.08.2013

Die siebte Etappe führt mich von Kloster Lehnin nach Möckern

80km

Heute Morgen beim Frühstücken ist er mir erschienen. Ein Mann am Stock, mit langen grauen Haaren und einem ebenso langen wie grauen Bart kommt in den Frühstücksraum. Hat er auch hier geschlafen, denke ich. Ok, hier im Kloster ist alles möglich. Er ist es aber nicht. Zum Frühstück gibt es alles was das Herz begehrt. Anschließend packe ich meine Sachen und sattel mein Fahrrad. Bezahlen brauche ich nicht, das Kloster schickt mir eine Rechnung. Vor der Tür bearbeitet ein Gärtner die Beete. Ich überlege kurz ob ich mit ihm das Fahrzeug tausche, bleibe dann aber meinem Rad treu.

In Ragösen kaufe ich in einem EDEKA Laden etwas zu trinken. Von der Einrichtung her, scheint hier die Zeit stehen geblieben zu sein. Voll die DDR Einrichtung. Von den Regalen über die Fleischtheke bis zur Waage. Bis jetzt komme ich gut voran. Das ändert sich aber in Dippmannsdorf. Es geht bergauf in den Wald und nur Kopfsteinpflaster, so weit ich sehen kann. Im Normalfall würde ich hochfahren, aber hier tut es mir schon innerlich weh, das Rad über das Kopfsteinpflaster zu schieben. Hier steht ein Schild "Großer Stein" 2 km. Ich hoffe, dass der Weg nicht bis da hin so schlecht ist. Ich pumpe wie ein Maikäfer. Plötzlich höre ich auf der linken Seite ein rascheln und gleich darauf überqueren gut 20 Meter vor mir vier Rehe den Weg von links nach rechts. Sie laufen ein Stück in den Wald, bleiben stehen, und gucken in meine Richtung als wollen sie gucken, was das für ein komisches Tier auf dem Weg ist. Ich gehe weiter und auch die Rehe laufen parallel zum Weg weiter um nach kurzer zeit wieder über den Weg zu laufen. Sie beeilen sich nicht einmal, sondern laufen ganz gemütlich rüber. Danach sehe ich sie nicht mehr. Nach gut 500 Meter hört das Kopfsteinpflaster auf und es geht auf einem ganz normalen Radweg weiter.

Der Weg sieht auf dem Foto nicht so schlimm aus wie er ist

Nach 6 km Waldweg geht es jetzt auf einer Teerstraße weiter. Kurz hinter Verlorenwasser komme ich an den Mittelpunkt der ehemaligen DDR. In das ausliegende Gästebuch habe ich mich natürlich eingetragen.


Der geographische Mittelpunkt der DDR liegt bei 12 Grad 31 Minuten östlicher Länge und 52 Grad 12 Minuten nördlicher Breite in der Nähe der Ortschaft Verlorenwasser im Landkreis Potsdam-Mittelmark auf halber Strecke zwischen der Gaststätte "Zur Hirschtränke" und der Pension "Jagdhaus Weitzgrund". Bis zur Wende war die durch ein Schild im Wald markierte Stelle ein beliebtes Ausflugsziel. Vor allem an Christi Himmelfahrt, in der DDR "Herrentag" genannt, wurde rund um den "Mittelpunkt" gezecht und gebechert

Ab Dretzen geht es wider auf einem guten Weg durch den Wald. Zwischendurch muss ich aber aufpassen, da immer wieder kleine Sandlöcher auf dem Weg sind. Dann komme ich an eine Kreuzung und muss links abbiegen. Zuerst geht es noch ganz gut weiter. Dann aber habe ich mal wieder einen halben Strand als Weg vor mir. Fahren geht auf gar keinem Fall und das schieben bei 30°C macht mich völlig fertig. Immer wieder schiebt sich das Vorderrad zur Seite weg. Am Anfang gucke ich durch Zufall auf den Tacho und am Ende der Sandstraße habe ich das Rad fast einen Kilometer geschoben. Während dem Schieben fluche ich wie ein Rohrspatz. Aber das gehört auch zu einer Radtour. Es kann nicht immer alles glattgehen. 

In Altengrabow bin ich schon auf einem kürzeren Weg nach Lübars, muss dann aber umdrehen, da der Weg über einen Truppenübungsplatz geht. Also wieder zurück und ab nach Drewitz. Die Sonne brennt gnadenlos vom Himmel. Von Drewitz nach Lübars sind es 6 km. Es geht nur an der Hauptstraße entlang, ohne Radweg. Ich kann nirgends anhalten um mal einen Schluck zu trinken. Immer wieder fahren PKW´s und LKW´s so dicht an mir vorbei, dass ich mich nicht traue eine Hand vom Lenker zu nehmen und die Trinkflasche aus der Halterung zu nehmen. Am Ortseingang von Lübars sehe ich eine Bushaltestelle. Dort halte ich an und trinke etwas und esse ein paar HARIBO´s. In Hohenziatz hat mein Eistee bereits eine Temperatur, die er an einem kalten Spätherbsttag haben sollte, damit man sich aufwärmen kann. Aber egal, Hauptsache etwas zu trinken. Jetzt habe ich noch gut 8 km vor mir bis ich endlich in Möckern bin. Um 15.30 Uhr komme ich am Schützenhaus, meiner heutigen Unterkunft an. Ich bin völlig fertig und würde mich am liebsten sofort hier auf den Parkplatz legen, damit ich wieder zu Kräften komme. Das Schützenhaus ist geschlossen. Ich rufe die Handynummer an, die ich auf meiner Reservierung habe und fünf Minuten später ist der Wirt da. Er zeigt mir mein Zimmer und sagt mir gleich, dass die Küche heute geschlossen hat. Das ist zwar doof, mir aber im Moment egal. Ich schleppe meine Sachen auf mein Zimmer, schleppe mich in die Dusche und falle anschließend auf mein Bett. Nach einer Stunde geht es mir schon wieder besser und ich gehe in den EDEKA Markt, der genau gegenüber vom Schützenhaus ist. Hier hole mir etwas zu trinken und am Imbisswagen vom Chinesen, der auf dem Parkplatz steht gebratene Nudeln, die ich auf meinem Zimmer esse. Ich gucke noch etwas Fernsehen und versuche dann zu schlafen.


03.08.2013

Die achte Etappe führt mich von Möckern nach Ummendorf

32km

Ich habe nicht gut geschlafen. Das Hotel liegt direkt an der Hauptstraße und andauernd fahren LKW´s vorbei. Nach dem gestrigen Tag habe ich entschieden, heute nur bis Magdeburg zu fahren, dann mit dem Zug bis Eilsleben und von da bis Ummendorf wieder mit dem Rad. Ich Frühstücke um 9.00 Uhr und mache mich anschließend völlig entspannt auf den Weg nach Magdeburg. Von dieser Strecke gibt es nicht so viel zu berichten. Kurz vor Magdeburg ziehen dunkle Wolken auf, aber es regnet nicht. In Magdeburg fahre ich gleich zum Bahnhof, kaufe mir eine Fahrkarte und erkundige mich nach dem nächsten Zug nach Eilsleben. Da ich noch über ein Stunde Zeit habe gehe ich in einer Einkaufspassage etwas essen. So gegen 14.00 Uhr komme ich in Ummendorf an und finde den Gasthof auch sofort. Die Unterkunft ist allerdings nicht hier, sondern ein paar hundert Meter weiter im Ort. Dort hat der Inhaber fünf Fertiggaragen nebeneinander aufgestellt und fünf Zimmer mit Bad daraus gebaut. Ich finde es echt gemütlich und ich brauche keine Treppen zu laufen. Mein Rad stelle ich einfach vor mein Bett. Zum Abendessen gehe ich in den Gasthof. Was ich allerdings da bekomme, hätte ich so auch hingekriegt. Auf der Speisekarte hört sich das alles super an. Auf dem Teller dann die Ernüchterung. Alles Tiefkühlware. Man kann es essen, aber ich hätte etwas anderes erwartet. Anschließend gehe ich wieder in mein Zimmer und gucke Fernsehen.



04.08.2013

Die neunte Etappe führt mich von Ummendorf über Helmstedt zurück nach Melle

Die letzte Nacht habe ich ganz gut geschlafen. Um 9.00 Uhr gehe ich rüber zum Frühstücken. Heute gibt es sogar ein Ei. Mein Zimmer habe ich gestern Abend schon bezahlt und so kann ich nach dem Frühstück sofort auf meine letzte Etappe gehen. Bis nach Helmstadt sind es nur 15 km. Kurz vor Alleringersleben fahre ich über die A2 und überlege kurz ob ich auf der Autobahn weiterfahren soll. Ich verwerfe den Plan aber wieder recht schnell und fahre auf der Landstraße weiter. Um 10.30 Uhr komme ich in Helmstedt an. Da mein Zug erst um 11.15 Uhr fährt, fahre ich nach Helmstedt rein und suche eine Sparkasse. Die Stadt ist gar nicht so hässlich. Schöne Fachwerkhäuser stehen hier rum. Zurück am Bahnhof, steht mein Zug bereits am Bahnsteig. Es ist aber nicht einer von den neueren Regionalzügen, sondern ein Alter, mit diesen schmalen Türen. So muss ich meine Radtaschen abnehmen, da sie nicht durch die Tür passen. Pünktlich um 11.15 Uhr verlässt der Zug den Bahnhof in Richtung Braunschweig.


Helmstedt

Auf der Fahrt passiert nicht viel. In Braunschweig habe ich 45 Minuten Aufenthalt. Dann geht es in einem Rutsch über Hannover, Stadthagen und Minden nach Melle. Um 14.31 Uhr treffe ich in Melle ein und muss nun nur noch die letzten 6 km vom Bahnhof nach Hause fahren.